5. November 2020

Rot-weiß-rotes Konzept der WKÖ

Der zehn-Punkte-Plan der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für eine alltagstaugliche Kreislaufwirtschaft stelle ein ganzheitliches Konzept dar.

Das Recycling von Kunststoffverpackungen in Österreich muss in den kommenden fünf Jahren von 75.000 Tonnen auf 150.000 Tonnen /Jahr verdoppelt werden. Die österreichische Wirtschaft stellt Jahr für Jahr enorme Beträge für Sammlung, Verwertung, Recycling, Anti-Littering, Nachhaltigkeits- und Mehrwegförderung sowie für Infrastruktur zur Verfügung. Sie macht Kreislaufwirtschaft zur Wirklichkeit. Auch in schwierigen Zeiten, wie der gegenwärtigen COVID-19-Pandemie, stellen Österreichs Unternehmen nicht nur die Versorgung der Menschen mit den Gütern des täglichen Bedarfs, sondern auch die Entsorgung der Abfälle sicher.

Was ist neu beim 10-Punkteplan?

  • Die Wirtschaft bekennt sich zum weiteren Ausbau des bewährten Systems der getrennten Sammlung
    und sieht daher zur Absicherung des aktuellen Stands bei der Haushaltssammlung Mindestsammelquoten
    für alle Packstoffe sowie gesetzlich vorgegebene Recyclingquoten gemäß CEP und
    SUP vor.
  • Eine einheitliche Sammelfraktion für Leicht- und Metallverpackungen sowie der größtmögliche
    Umbau von Bring- auf Holsysteme in ganz Österreich erleichtern den Konsumentinnen und
    Konsumenten die getrennte Sammlung.
  • Gleiches gilt für die Wertstofferfassung in öffentlichen Gebäuden.
  • Angesichts des stetig wachsenden on-the-go-Konsums sind adäquate Sammelangebote für den
    Unterwegs-Markt – z.B. bei Tankstellen, Bahnhöfen, Schulen, Parks, Spielplätzen, Radwegen,
    Wanderwegen und Eventlocations – bereitzustellen.
  • Bei Handel, Industrie und Gewerbe ist die getrennte Sammlung auszubauen.
  • Neue High-Tech-Sortieranlagen sind zu errichten und bestehende Anlagen nachzurüsten.
    Verpackungen und andere Wertstoffen sind aus Rest- und Gewerbemüll im für die Erreichung der
    Recyclingziele bei Siedlungsabfall erforderlichen und sinnvollen Ausmaß auszusortieren. Deren
    Erfüllung und Finanzierung liegt zwar in der Verantwortung der Länder und Gemeinden, eine enge
    Abstimmung zwischen kommunalem Sektor und Wirtschaft soll dabei aber zu Vorteilen für beide
    Seiten führen. Angesichts der Erfordernisse der Ressourcenschonung und des Klimaschutzes sollte
    in einer modernen Kreislaufwirtschaft ohnedies kein Abfall mehr unbehandelt verbrannt werden.
  • Durch eine Digitalisierungsoffensive soll die Abfallwirtschaft auf den Level einer Industrie 4.0
    gehoben werden („Abfall 4.0.“ z.B. durch „smarte“ Sammelgefäße).
  • Zudem wird die Wirtschaft ihre seit Jahren steigenden Aktivitäten zu Abfallvermeidung durch
    Circular Design und Re-Use sowie zur Reduktion des Materialeinsatzes bei Verpackungen weiter
    intensivieren. Während von 1991 bis 2017 das BIP um 60% gestiegen ist, hat sich im selben Zeitraum
    die Gesamt-Verpackungsmarktmenge um nur 12% erhöht. Das ist gelebte Abfallvermeidung.
  • Verwertungsbarrieren sind auf den Prüfstand zu stellen, sinnvolle Verwertungen (Upcycling) sind zu
    entwickeln.
  • Auch beim Littering, dem achtlosen Wegwerfen von Abfall in der Natur, müssen in enger Abstimmung
    zwischen Wirtschaft und Kommunen neue Wege beschritten werden. Laut einer Analyse in
    18 österreichischen Regionen in fünf Bundesländern setzte sich 2019 Littering zu 24% aus
    Verpackungen (davon 4,4% Kunststoff-Getränkeverpackungen) und zu 76% aus Nicht-Verpackungen
    zusammen. (Getränke)Verpackungen machen somit nur einen kleinen Teil des Fehlverhaltens
    „Littering“ aus, was ebenfalls für eine gemeinsam abgestimmte Vorgangsweise von Wirtschaft und
    Kommunen spricht.

Rot-weiß-rotes Konzept der WKÖ - 34 - containeronline.at Rot-weiß-rotes Konzept der WKÖ - 35 - containeronline.at

 

Vorteile

  • Politisch: Gesamtkonzept mit Integration aller Bereiche – Haushalt, Kleingewerbe, Gewerbe,
    Industrie – sowie aller Akteure: Produzenten, Handel, Bund, Länder, Kommunen,
    Sammel- und Verwertungssysteme, Entsorger. 100%-Lösung statt Teillösungen
    Österreich als internationaler Vorreiter.
  • Klarheit: Optimierung bestehender Strukturen – keine neuen, teuren Parallelstrukturen (wie
    z.B. ein Pfandsystem auf Kunststoff-Getränkeflaschen). Nachhaltige Lösung in einem
    großen Ganzen – kein teurer „Fleckerlteppich“, der sukzessive erweitert wird.
  • Ökologisch: Erreichung aller Recycling- und Sammelquoten des EU-Kreislaufwirtschaftspakets –
    signifikante Steigerung der Recyclingmengen für Kunststoffverpackungen.
    Ressourceneffizienz quer über die gesamte Wertschöpfungskette.
  • Ökonomisch: Umfassendes System ist ökonomisch nachhaltiger und kostengünstiger (um mindestens
    € 60 Mio./Jahr) als ein Pfandmodell. Kleine Nahversorger sollen gestärkt und
    nicht aus dem Markt gedrängt werden. Die österreichische Wirtschaft ist bereit, die
    Umsetzung eines ganzheitlichen Konzepts zur Erreichung der Verpackungsziele des
    Kreislaufwirtschaftspakets zu finanzieren.
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